Vom 21. bis 24. September 2017 wurde das Bernina Gran Turismo Rennen auf dem Schweizer Bernina-Pass bei St. Moritz wieder veranstaltet. In diesem Jahr mit dem ebenfalls legendären Mercedes-Ponton PanAmericana-Rallyeboliden von Thomas Hanna.
Den Auftakt, zurück in die wilden 70er des Jetsets, bildete der Donnerstagabend im legendären Dracula-Club, gegründet von Gunter Sachs. Hier konnte man in zwangloser Atmosphäre die anderen Teilnehmer kennenlernen. Der nächste Morgen brachte, nach einer Nacht mit Minusgraden und einem von Eis überzogenem Rennwagen, die gut organisierte technische Abnahme und die Präsentation der Fahrzeuge vor dem Kempinski Hotel in St. Moritz. Danach konnte man den Bernina-Pass schon mal im öffentlichen Verkehr erfahren.
Am Freitag am Abend ging es mit der historischen und zum Weltkulturerbe gehörenden Rhätischen Bahn im Cabrio-Waggon direkt zum Abendessen zum Gasthof in luftiger Höhe. Dank des Wein anbauenden Veranstalters, Herrn Engelhorn, ging der Pegel im Glas nie zurück und in weinseliger Laune fuhr uns die Bahn wieder zurück. Der Schnee schimmerte im Mondlicht von den Höhen. Auch diese Nacht brachte Minusgrade und so war am Rennwagen, unserem schwarz-gelben Mercedes Ponton 190 Lokari-Renner, morgens wieder Eiskratzen angesagt.
Noch im Dunkeln hieß es von St. Moritz zum Gipfel des Bernina-Pass zu fahren. Dort zwei Testfahrten bei gesperrter Strecke von La Rösa aufwärts bis zum Bernina-Hospiz, dann nachmittags bei trockener Strecke und sonnigen Abschnitten „Start frei“ im Modus je nach Gruppe, „Gleichmäßig“ oder „Race“. Aber am gleichmäßigsten fährt man im Race-Modus und so waren auch die Gleichmäßigkeitsläufe zeitlich dicht an denen der „Race“-Gruppe. Allen stand der Spaß ins Gesicht geschrieben.
Am Samstag am Abend fand sich die ganze Truppe in einem Gasthof am Startpunkt La Rösa ein, wo sich wie am Vorabend ein Mehrgänge-Menü vom Feinsten für die Gäste darbot. Nur der Gedanke an das frühe Aufstehen für den Vormittagslauf am Sonntag, schränkte den Weinkonsum ein. In dieser Nacht dann in den tieferen Lagen um St. Moritz Regen und damit ein frisch gewaschener Rennwagen. Nur das Service-Wohnmobil stand dadurch in einem neu entstandenen „See“. So musste im Morgengrauen erst einmal mit den Auffahrrampen des Anhängers eine „Brücke“ zum Rennwagen gelegt werden, um nicht schon mit nassen Schuhen ins Rennen zu starten.
Am Berg hatte der Regen sich in Schnee verwandelt und kräftiger Wind und eine verhangene Wolkendecke sorgten für erste Gedanken an den nahenden Winter. Bei nasser Strecke überbot niemand seine Zeiten vom Vortag und um die Mittagszeit fuhren wir dann alle im Konvoi, angeführt von der Kantonspolizei, zur Siegerehrung talwärts nach Poschiavo. Hier dann wieder „Sommer“, d.h. blauer Himmel, zwanzig Grad. Jeder Teilnehmer bekam eine geschmackvoll gestaltete Skulptur aus Holz die eine Passstrecke mit kleinen, aus Metall gegossenen Fahrzeugen, nachbildete. Diese Skulptur zeigte noch einmal, dass die Veranstaltung bis ins kleinste Detail vorzüglich vorbereitet und durchdacht war und auch der Genuß und die Gaumenfreunden neben der Rennstrecke im Focus standen. Insofern kann man sagen, ist das Nenngeld sehr gut angelegt und es erwartet einen hier keine Massenveranstaltung die auf Profit gebürstet ist. Nicht nur Weinkenner würden sagen: Prädikat wertvoll!
© Thomas Hanna 2017-10-09
Mehr unter: http://www.mercedes-ponton.de – http://www.bernina-granturismo.com – http://www.petrolicious.com
Rennbericht Bernina Gran Turismo 2017